Für viele Eltern ist der erste Tag ihres Kindes im Kindergarten ähnlich bedeutsam wie die Einschulung. Mit dem Besuch des Kindergartens beginnt für ihr Kind ein neuer, aufregender
Lebensabschnitt, der mit vielen Veränderungen verbunden ist. Für die meisten Kinder und ihre Eltern ist der Übergang in den Kindergarten auch die erste Trennung. Übergänge/Trennungen sind immer
von starken Emotionen und typischen Stressreaktionen, wie Weinen, Angst und Rückzug begleitet. Die Eingewöhnungsphase gilt als ein wichtiges Qualitätsmerkmal bei der Aufnahme ihres Kindes in
unserer Einrichtung. Die zeitweise Trennung von Vertrauten und die Hinwendung zu unbekannten Personen verlangt vom Kind eine extrem hohe Anpassungsleistung. Die Voraussetzung ist eine stabile und
verlässliche Beziehung der Kinder zu den Erzieherinnen oder Betreuungspersonen. Nur so ist es ihnen möglich, sich mutig auf eine neue unbekannte Situation einzulassen, um sich mit den anfallenden
Problemen und Anforderungen fantasievoll auseinanderzusetzen zu können. Unser Modell der Eingewöhnung ist angelehnt an das „Berliner Modell“, ein Modell mit starker Beteiligung der Eltern:
Die ersten fünf Tage
An den ersten drei bis fünf Tagen besucht das Kind mit einer Bezugsperson für 1-2 Stunden die Einrichtung. In den folgenden 5 Tagen können kurze Trennungsphasen versucht werden. In dieser Zeit
wird unser Team feststellen, ob das Kind die Erzieherin schon als Bezugsperson akzeptiert. Wichtig ist hierbei, dass die Mutter bzw. Bezugsperson sich vom Kind verabschiedet und dann auch geht. Lässt
sich das Kind nicht beruhigen, war der Trennungsversuch zu früh und die Begleitung durch die Mutter bzw. Bezugsperson ist noch länger notwendig.
Unser Ziel für die Eingewöhnungsphase ist die allmähliche Lösung von der vertrauten Bezugsperson und der Aufbau einer stabilen Beziehung zu der pädagogischen Kraft, die eine weitere
Bezugsperson für das Kind werden soll. Das Kind selbst bestimmt das Tempo wie auch die Art und Weise des Beziehungsaufbaus.